Unsere Firmengeschichte

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aufgeschrieben von Heinrich Geßler sen. zum 60-jährigem Betriebsjubiläum 2019


 

 


Der Anfang

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 Firmengründer Heinrich Geßler sen. bei der Übergabe des Gesellenbriefes 1951
Firmengründer Heinrich Geßler sen. bei der Übergabe des Gesellenbriefes 1951.

Die Verbundenheit zum Baugewerbe stammt aus meinem Elternhaus. Mein Vater hatte seit 1930 einen Zimmereibetrieb in Großenried, der bis heute besteht. Nach Ende der Schulzeit musste ich mich für einen Beruf entscheiden. Da zwei meiner Brüder schon das Zimmererhandwerk erlernt hatten entschied ich mich für das Maurerhandwerk.

Die Lehrstellen waren damals, kurz nach der Währungsreform 1948, ziemlich rar. In Ansbach fand ich eine Lehrstelle bei der Baufirma Büchner.  Nach drei Jahren Lehrzeit legte ich die Gesellenprüfung mit Erfolg ab. Das Bild belegt die Übergabe des Gesellenbriefes durch meinen Lehrmeister. Mein Onkel Franz Geßler führte in Kleinried seit 1922 ein Steinmetzgeschäft. Er selbst hatte keine Kinder und ich sollte als sein Nachfolger eingearbeitet werden. Nach gut einem Jahr scheiterte der Versuch und ich verließ Kleinried wieder. 

Bei verschiedenen Baufirmen arbeitete ich darauf als Maurer. Nach zwei Wintersemester bei der Meisterschule Grauf für das Bauhandwerk legte ich im Frühjahr 1957 die Meisterprüfung ab. Weitere zwei Jahre arbeitete ich bei verschiedenen Firmen als Vorarbeiter. Im Herbst 1958 verstarb die Frau meines Onkels in Kleinried. Er selbst war durch Krankheit sehr geschwächt, so dass das Steinmetzgeschäft praktisch stillgelegt war. Zuvor hatten verschiedene Versuche einen Nachfolger zu finden stattgefunden die alle gescheitert waren.

Im Winter 58 – 59 kam die Verwandtschaft auf mich zu, ich sollte doch das Anwesen und das Geschäft in Kleinried übernehmen. Nach einigen hin und her wurde vereinbart, dass ich das Anwesen und das Geschäft zum 1.3. 1959 übernehmen soll, aber nur wenn alles Notariell zugeschrieben und geregelt wird. So wurde ich zum 1.3. 1959  Eigentümer des Anwesens in Kleinried.



 
 

Firmengründung und weitere Entwicklung

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Zum gleichen Zeitpunkt meldete ich das Geschäft als Firma „ Heinrich Geßler Bau - und Grabsteingeschäft in Kleinried „ an. Die Gewerbeanmeldung ist noch vorhanden. Der Anfang war besonders schwierig, denn es gab in der Umgebung schon einige gut florierende Baugeschäfte zum Beispiel, in Großenried, in Voggendorf, in Bechhofen, in Niederoberbach und in Weidenbach. Die ersten Jahre arbeitete ich alleine meist bei privaten Kunden. Zudem war die Geräteausstattung und die Lagerplatzmöglichkeiten mehr als bescheiden. Betonwaren lagerten am Straßenrand, Sand und Kies im Hof, Kalk und Zement in der Scheune. In der Scheune wurden sehr viele Betonwaren hergestellt: Betonrohre, Blockstufen, Fensterbänke, Treppenbeläge, Grabsockel und Grabeinfassungen, Betonstürze und Gartensäulen. 1962 kam der erste Lehrling dazu. Gelegentlich wurden Aushilfskräfte beschäftig und langsam entwickelte sich das Ganze. 1962 wurde auch eine Säge- und Fräsmaschine angeschafft, denn alle Betonwaren mit Terrazzovorsatz mussten geschliffen, gespachtelt und feingeschliffen werden. Die erste zehn Jahre wurde jede verdiente Mark in das Geschäft gesteckt. 1967 konnten wir durch einen Grundstückstausch ein unmittelbar angrenzendes Grundstück erwerben. Die Lagermöglichkeiten wurden besser und wir konnten eine neue Werkstatt errichten. 1971 wurde der Bahnbetrieb auf der Bahnstrecke Ansbach – Bechhofen eingestellt und wir konnte den Grund, der unmittelbar hinter unserem Grundstück vorbeiführenden Bahntrasse erwerben. Dadurch ergab sich die Möglichkeit einer zweiten Zufahrt und Verbesserung der Materiallagerung. Der Personalstand betrug zu dieser Zeit drei bis vier festangestellte Mitarbeiter plus gelegentliche Aushilfen. Das Geschäft entwickelte sich weiter und der Platzmangel machte sich wieder bemerkbar, sodass wir am ehemaligen Bahnhof das Stationsgebäude und ein Stück Lagerplatz von der Bundesbahn anmieten mussten.


 Heinrich Geßler sen. mit Frau Klara Geßler
Heinrich Geßler sen. mit Frau Klara Geßler.


  
 

Aussiedelung auf neuen Lagerplatz

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 Neubau Lagerplatz auf dem ehemaligen Bahnhofsgelände um 1980
Neubau Lagerplatz auf dem ehemaligen Bahnhofsgelände um 1980.

Dringende Lagerplatznot zwang uns 1975 nach einem geeignetem Grundstück zu suchen. In der Nähe lag das ehemalige Bahnhofsgelände brach. Zunächst wollte ich von der Gemeinde ca. tausend qm kaufen. Nach einigen Überlegungen entschlossen wir uns das ganze Gelände zu kaufen, mit dem Gedanken in Zukunft die beiden Gewerke auch räumlich zu trennen. Nach einigen hin und her konnten wir das ganze Gelände, ca. 12000 qm, von der Gemeinde erwerben. Das alles war natürlich ein finanzieller Kraftakt. Auf dem Grundstück entstand eine größere Lagerhalle mit zwei Garagen und ein Auslieferungslager für Plewa-Kamine.

Dazu hatten wir einen Gabelstapler Linde H 2o angeschafft, seit 45 Jahren tut er seinen Dienst. Damals wurden 7 -8 Mitarbeiter beschäftigt. Neben dem Gabelstapler war ein LKW Hanomag F 16 im Betrieb und als Mannschaftstransporter ein VW Bus. Die Arbeit verlagerte sich mehr und mehr auf Aussenbaustellen. Das Grabsteingeschäft und die Betonwarenfertigung traten mehr in den Hintergrund. So vergingen einige Jahre. 1979 wurde der erste LKW Kipper Mercedes 813 angeschafft.

1980 kamen ein Minnibagger und 1983 ein Schäff Baggerlader dazu. Mit der Zeit konnten auch größere Aufträge ausgeführt werden. In der Zwischenzeit war auch mein Sohn Heinrich im Betrieb. Im Frühjahr 1987 legte er die Meisterprüfung im Mauerhandwerk mit Erfolg ab. 1987 -1988 wurde bei der neuen Lagerhalle ein Wohnhaus mit Bürogebäude errichtet. Das Geschäft entwickelte sich weiter gut. 1992 wurde der erste Hochbaukran ein Pekazetkran mit 25 m Ausladung angeschafft. Der Junior arbeitete sich mehr und mehr in die Führung des Betriebes ein. Der größte Auftrag in der bisherigen Geschichte des Geschäftes war 1992 der Neubau der Sparkasse in Bechhofen.

Mein 60. Geburtstag am 1.1.1995 war der Anlass die beiden Betriebszweige räumlich und finanziell zu trennen. Zum 1.1. 1995 übernahm mein Sohn Heinrich, der in der Zwischenzeit verheiratet war die alleinige Führung des Baubetriebes mit der Bezeichnung: Firma GESSLER BAUUNTERMEHUNG in Kleinried. Ich selbst führte das Steinmetzgeschäft bis zum 1.1.2000, meinem 65. Geburtstag, weiter mit der Bezeichnung: Firma GESSLER STEINMETZWERKSTÄTTE in Kleinried.

            


Der Betrieb heute

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 Lagerplatz im Jubiläumsjahr 2019
Lagerplatz im Jubiläumsjahr 2019

In den weiteren Jahren entwickelte sich die Firma sehr positiv, so vergrößerte sich der Betireb Stück für Stück. Der Fuhrpark, die Geräteausstattung, der Lagerplatz und die Gebäude, nicht zuletzt der Personalstand.